44 km am See entlang

Mittags kommt die Sonne hervor und so holen wir die Fahrräder aus der Garage. Die Tour führt uns über Zierzow nach Gotthun und dann durch eine alte Lindenallee wieder an den See. Etwas verwundert erblicken über das Wasser hinweg den Spielplatz hinter dem Campingplatz und dann erkennen wir auch den kleinen Hafen von Sietow-Dorf.

Immer wieder sind größere Vogelschwärme in der Luft und auf dem Wasser zu sehen, es sind überwiegend Gänse. Und ganz plötzlich sitzt nicht weit von uns ein Eisvogel auf einem Pfosten! Den hatten wir hier vor den „Datschen“ nicht erwartet.
Nachdem wir den Campingplatz Nitschow passiert haben, wird der Weg sehr abenteuerlich, wir müssen die Räder über mehrere quer liegende Baumstämme heben und unter anderen halbwegs durchkrabbeln. Immer wieder gibt’s schöne Aussichten auf den See, z.B. hinüber zur Halbinsel „Großer Schwerin“, die bereits 1930 unter Naturschutz gestellt wurde. Mit dem Teleobjektiv der Kamera können wir dort zahlreiche Kraniche erkennen.

Wenig später erreichen wir den Hafen von Röbel. Leider existiert keine Brücke an das östlich Ufer, daher müssen wir um den ganzen Röbeler Binnensee herum radeln. Dafür gibt’s noch mal schöne Ausblicke auf den Ort. Auf dem Weg nach Ludorf sehen wir von einem Vogelbeobachtungsplatz direkt am Radweg wieder Graugänse am Großen Schwerin. In Ludorf machen wir Halt beim ehemaligen Gutshaus und bei der kleinen Kirche. Sie wurde von einem Kreuzzugsheimkehrer erbaut, der die Idee zur Oktogonkirche aus dem Heiligen Land mitbrachte. Einzigartig in Norddeutschland hat sie den gleichen Grundriss wie die Kirche vom Heiligen Grabe in Jerusalem. 

Zurück fahren wir entlang der Straße nach Röbel, denn es hängen einige dunkle Wolken am Himmel. Nach knapp 30 km stärken wir uns im Cafe Mühlenblick mit Kaffee und Kuchen. Dank Navi finden wir einen kürzeren Radweg zurück nach Sietow und vermeiden die Passage mit den umgestürzten Bäumen. Als die Räder wieder verstaut sind, gibt’s noch einen Regenschauer, das war gutes Timing!

Heute waren wir in Waren

Vom Parkplatz beim Müritzeum gelangen wir rasch in die weitgehend gut erhaltene Altstadt zur Georgenkirche und zum „Neuen“ Markt mit Rathaus. 

Als wir die 176 Stufen auf den Turm der Marienkirche hinaufsteigen, beginnen kurz vor 12 Uhr die Glocken zu läuten.  

Vom Ziegenmarkt gelangen wir durch kleine Gassen hinunter zum Stadthafen und da es Mittagszeit ist,  essen wir in einem der Restaurants. 

Röbel und Bollewick

Es ist immer noch ziemlich ungemütlich draußen: kühl, neblig und viel Wind. nach dem Mittagessen fahren wir nach Röbel und stellen das Wohnmobil in der Nähe der Nikolaikirche ab. Von dort gehen wir am Rathaus vorbei in den kleinen Ort, der sich selbst als „bunte Stadt am kleinen Meer“ bezeichnet. Entlang der Straße des Friedens stehen viele alte kleine Häuser, etwas abseits eine alte Holländerwindmühle. Reiseführer empfehlen, den Kirchturm der Marienkirche zu besteigen, allerdings ist die Kirche verschlossen. Vom Hafen schlendern wir zurück zum Parkplatz und machen noch einen Abstecher nach Bollewick, wo die größte Feldsteinscheune Deutschlands steht. Leider haben wir vergessen, hier Fotos zu machen. Das „Landwunder“ wurde 1881 -1885 erbaut und ist 125 m lang und 34 m breit, heute sind darin Werkstätten und Geschäfte mit regionalen Produkten untergebracht.

Sturmtief Gisela

Die Vorboten des angekündigten Sturmtiefs erreichen uns schon in der Nacht und ab Mittag stellt sich Dauerregen ein. Daher machen wir es uns im Wohnmobil mit unseren Hobbys gemütlich.

Bad Stuer und Plau am See

Als wir zur Eisvogel-Wanderung nach Bad Stuer starten ist es wieder sehr neblig. Die Führung bietet neben Informationen über die Eisvögel auch viel Wissenswertes über die Geschichte des Ortes, z.B. über die 1845 gegründete Wasserheilanstalt. Da beim Betrieb u.a. Lehmwickel angewendet wurden, können heute in der damals frei gelegten Lehmwand die Eisvögel brüten. Der weitere Weg führt am alten Badehaus vorbei an den Plauer See.

Im Nebel am See ensteht eine ganz besondere Herbststimmung. Die naturnahen Uferbereiche und die ruhigen Buchten bieten Lebensraum für viele Vogelarten und Fische. Aber was macht die rote Nähmaschine im Wald? Hier gab es zu Zeiten der Wasserheilanstalt eine Nähstube, in der die Kleidung von Patienten geändert oder repariert werden konnte. Allmählich löst sich der Nebel auf und wir können im alten Hafen noch zwei Eisvögel sehen.

Am Ortseingang von Plau am See parken wir das Wohnmobil neben etwa 10 anderen auf einem kostenlosen Parkplatz und erkunden den Ort zu Fuß. An der Schleuse verweilen wir ein wenig, die blaue Hubbrücke hätten wir gern auch in Betrieb gesehen, sie ist jedoch momentan defekt. Die Stadtkirche St. Marien wird z.Zt. renoviert, aber der enge Turm kann auf 120 steilen Stufen bestiegen werden. Die Aussicht lohnt sich!

Ein schöner Tag bringt zum Abschluss noch einen schönen Sonnenuntergang.

Adlersafari im Nationalpark

Heute morgen ist es neblig, als wir nach Federow in den Nationalpark fahren. Wir sind dort zur Adlersafari angemeldet. Da die Fischadler nur zum Brüten an der Müritz sind, können wir nur ein ausgestopftes Exemplar und Filmaufnahmen vom Nestbau und der Aufzucht der Jungen sehen. Die Seeadler sind ganzjährig hier, leider können wir von der Beobachtungsstation am Rederangsee nur einen weit entfernt am Ufer stehenden Seeadler durchs Fernglas sehen. Er denkt bei der Wetterlage auch nicht dran, auf- bzw. wegzufliegen. Vielleicht haben wir in den nächsten Tagen mehr Glück.

So bleibt es heute für uns nach einigen Kranichen, die wir auf dem Hinweg neben der Straße gesehen haben, bei einem Turmfalken, der rüttelnd über einer Wiese steht und einem Bussard auf einem Baum. Er fliegt weg, als die Gruppe sich nähert.

Radtour nach Klink

Erst standen für heute Eisvögel auf unserem Plan, jedoch machen wir das lieber mit einer Führung am Dienstag. Alternativ radeln wir ganz entspannt auf einem  tollen Radweg am See entlang nach Klink.  Dort entstand um 1900  nach dem Abriß des  alten Gutshauses ein Schloss, das  von damals führenden Architekten aus Berlin nach dem Vorbild der Loireschlösser gebaut wurde.  Auch ein Torhaus und eine Kirche ohne Turm aus dieser Zeit sind noch vorhanden.

Am Hafen stärken wir uns mit Backfischbrötchen und etwas später im Müritzer Bauernmarkt gibt’s noch Kaffee und Kuchen als Dessert.  Auf gleichem Weg fahren wir zurück zum Campingplatz und lassen den Tag dort ausklingen.

Rund um Sietow

Nachdem es zum Frühstück einen Regenschauer gab, sehen wir uns im Ort die Kirche an. Wir finden Hinweise auf den Wandelweg und da das Wetter sich bessert, marschieren wir los. Es ist ein sehr abwechslungsreicher Weg durch Wald und zwischen Wiesen und Feldern. Da unser Magen etwas knurrt, entscheiden wir uns für die kurze Version und stärken uns im Hafen mit einem Matjesbrötchen. An der Badebucht mit einem Spielplatz vorbei kehren wir zum Wohnmobil zurück.

Fahrt zur Mecklenburgischen Seenplatte

Am frühen Morgen machen wir uns auf den Weg zum Campingplatz in Sietow. Es regnet streckenweise, dennoch klappt alles prima bis wir hinter Wolfsburg auf der Bundesstraße im ersten Dorf in einen Stau geraten.

Ganz ohne Umleitung geht’s auch dieses Mal nicht, so fahren wir die letzten 40 km ab Pritzwalk nicht wie geplant über die Autobahn sondern auf kleinen holprigen Straßen. Nach knapp 10 Stunden kommen wir an und treffen uns mit Freunden aus dem Münsterland, die zufällig ganz in der Nähe im Urlaub sind.

Zum Aussichtspunkt Kuckucksley und zum verrückten Stuhl in Olef

Nachts hat es sich stark abgekühlt, aber genauso schnell erwärmt sich die Luft auch wieder. Wir wandern durch lichten Wald zum Aussichtspunkt Kuckucksley hoch über dem Tal. Der Pfad ist hier stellenweise fast alpin, denn Ley bedeutet Fels. Dann geht‘s steil hinunter nach Olef.

Beim Rückweg auf einem breiten Waldweg gibt‘s kaum Schatten. Die Sonne brennt fast senkrecht auf uns herab. Die einzige Bank an diesem Weg liegt nicht im Schatten und Hinsetzen würde den Allerwertesten verbruzzeln. Das längst überfällige Picknick findet dann schattig auf einem schräg am Hang liegenden Baumstamm am Wegrand statt. Wenig später sind wir dann wieder zurück in Gemünd. Eigentlich wollten wir uns danach im Freibad abkühlen, aber das war zeitweise so voll, dass niemand mehr ins Becken durfte. Im Wohnmobil ist es angenehm „kühl“ mit 28°C, während das Thermometer draußen im Schatten 34°C anzeigt.