Über Monschau in den Nationalpark Eifel

Morgens sind es im Freien erfrischende 13°C, beim Frühstück beschließen wir, uns Monschau anzusehen. Bei der Senfmanufaktur finden wir einen schattigen Parkplatz und schlendern durch den Ort: enge Gassen, alte Fachwerkhäuser, viele Touristen. Nach den vielen Stufen hinauf zur Burg stehen wir nun vor dem Schild: Zugang zur Burg wegen Bauarbeiten gesperrt! Nach Kostproben von Senf und Salami von Wildschwein und Hirsch bekommen wir Appetit und essen Eis. Leider ist Spekulatius schon ausverkauft.

Nun peilen wir den Stellplatz in Gemünd an und sind wenig überrascht, dass auch hier wieder zentral im Ort Strassen gesperrt sind. Dank telefonischer Auskunft vom Platzbetreiber finden wir einen Schleichweg und dann auch noch einen der wenigen freien Plätze, der zum Glück auch fast den ganzen Tag im Schatten liegt. Mit SAT-Empfang wird die nächsten Tage also nichts. Aber bei der Wetterprognose von bis zu 35°C nehmen wir das gerne in Kauf.

Auf Umwegen nach Wallenborn, Hillesheim, Monschau und Roetgen

Bei strahlend blauem Himmel setzen wir unsere Exkursion fort. Von den beiden möglichen Routen nach Wallenborn erwischen wir – wie könnte es anders sein – diejenige, die uns kurz vor dem Ziel noch einen 20 km Umweg wegen Straßensperrung beschert! So sehen wir noch etwas mehr von der schönen Gegend. Der Kaltwassergeysir blubbert alle 35 Minuten, weil die Kohlensäure aus dem vulkanischen Untergrund rauswill. Bei der Weiterreise nach Hillesheim fahren wir durch Neroth, wo es ein Mausefallenmuseum gibt. Das lassen wir aber aus, da die Umleitung uns einiges an Zeit gekostet hatte. Gegen 12 Uhr in Hillesheim entscheiden wir uns für das Cafe Sherlock und nicht im Wohnmobil zu essen. Das ist nett eingerichtet und die Speisekarte ist originell geschrieben. Leider haben wir nach 45 Minuten unser bestelltes Essen noch nicht erhalten, das Personal ist schlicht überfordert, obwohl gar nicht alle Tische besetzt sein dürfen. Im Biergarten vom Kriminalhotel lässt sich die Bedienung erst gar nicht blicken und im Burger-Restaurant bekommen wir zwar noch einen Tisch, aber die anderen Gäste sitzen nur mit Getränk am Tisch. Da es auch hier vermutlich länger dauern wird und wir einen Bärenhunger haben, gehen wir über die Stadtmauer zurück zum Parkplatz und essen im Auto. Das hätten wir auch besser 2 Stunden vorher gemacht!! Konnte man denn ahnen, dass die Gastronomie an einem Wochentag so schlecht aufgestellt ist? Wie soll das erst am Wochenende ablaufen?

Als wir kurz vor Monschau wieder die vielsagenden Schilder „Anlieger frei bis Baustelle“ lesen, riskieren wir die Weiterfahrt und gelangen zum Stellplatz beim Vennbad. Dieser ist nicht sehr einladend und dabei auch teuer, 12 € für den Rest des Tages und die Nacht, 7 Minuten Wasser kosten 7 €. Da ziehen wir es vor, auf den Stellplatz nach Roetgen zu fahren. Es versteht sich, dass das ohne Umleitung nicht funktioniert. Auch dieser Platz ist enttäuschend: angeblich ruhig gelegen, jedoch an der vielbefahrenen Bundesstraße, auf den Parkplätzen für Wohnmobile stehen PKW‘s, neben den überquellenden Mülleimern stehen noch einige Tüten mit Müll. Immerhin ist die Übernachtung kostenlos.

Keltenpfad

Nach einem kleinen Regenschauer beim Frühstück möchten wir heute die andere Hälfte der Gerolsteiner Dolomiten Acht kennenlernen. Dieser Pfad ist nicht ganz so lang wie der gestrige, er führt hinter dem Naturkundemuseum steil hinauf zur Ruine Löwenburg auf einem Dolomitfelsen. Von hier hat man eine fantastische Aussicht auf Gerolstein und das Kylltal. In der anderen Richtung ist schon der Aussichtspunkt Dietzenley zu sehen. Unterwegs sind wieder eindrucksvolle Felsen zu sehen und beim Heiligenstein haben wir einen tollen Blick hinüber zur Kasselburg.

Heute gehen wir überwiegend durch bewaldetes Gelände, das Wetter bessert sich, sodass wir vom Turm der Dietzenley ein super 360° Panorama genießen können. Nach einer Stärkung mit Schweizer Käse, österreichischen Kaminwurzen, Brötchen, Apfel und Gerolsteiner Wasser wandern wir weiter zum Davitskreuz, Grafenkreuz und Büschkapelle. Kurz bevor der Keltenpfad zurück zur Löwenbug führt, biegen wir nach links ab Richtung Stellplatz.

Zum „Regenerieren“ schwimmen wir noch ein paar Bahnen im Freibad, der Eintritt ist für Wohnmobilisten in der Stellplatzgebühr enthalten.

Gerolsteiner Dolomiten

Als wir uns gestern am Abend noch ein wenig die Beine vertreten haben, konnten wir auf der anderen Talseite einige interessante Felsformationen sehen. Heute möchten wir eine Tour dort hinauf machen. Vom Bahnhof aus ist der Einstieg zum Gerolsteiner Felsenpfad leicht zu finden. Schattig im Wald geht‘s hinauf auf das etwa 500m hohe Plateau zum Aussichtspunkt Munterley. Ley oder Lay bedeutet Felsen. Dieses langgezogene Riff aus Dolomit entstand vor etwa 380 Mio Jahren. Später kommen wir an einer Karsthöhle vorbei. Vermutlich diente die Bärenlochhöhle nach der letzten Eiszeit Mensch und Tier als Unterschlupf.

Sehr abwechslungsreich führt der Pfad mal über offenes Gelände, dann wieder durch den Wald. Das Besucherzentrum Gerolsteiner Brunnen lassen wir links liegen, machen noch einen Abstecher Richtung Kasselburg.

Oberhalb des Dolomitsteinbruchs entlang gelangen wir zu den Grundmauern einer keltisch-römischen Tempelanlage. Anschließend geht es überwiegend bergab. Bevor wir die Kyll überqueren, lädt der Lok-Schuppen zu einem erneuten Abstecher ein.

Da wir nahe der Kasselburg nur eine kleine Stärkung zu uns genommen hatten, gönnen wir uns hier einen Kaffee und Kirsch-Streusel mit Sahne.

Im Ort machen wir noch ein paar Einkäufe und als wir am Stellplatz ankommen, zeigt das Fitnessarmband über 20.000 Schritte an!

Über den Hunsrück in die Vulkaneifel

Am späten Vormittag starten wir mal wieder über die B10 Richtung Nordwesten und sind mittags in Idar-Oberstein. Bevor wir das Edelsteinmuseum in Idar besuchen, lassen wir uns einen Brauhaus-Burger beim Edelsteinbrunnen vor der Börse schmecken. Da das Museum zur Zeit früher als üblich nämlich bereits um 16 Uhr schließt, bleibt uns noch genug Zeit weiter zu fahren. Der Stellplatz in Gerolstein beim Freibad ist schon gut belegt, aber wir finden noch einen leicht schattigen Platz.

Erfurt, Hauptstadt von Thüringen

Der nahe zur Innenstadt gelegene Stellplatz bei den Ministerien ist voll belegt, sodass wir auf einen Parkplatz beim EGA-Park ausweichen müssen.  Ganz in der Nähe ist der mdr mit KIKA. Mit der Tram gelangen wir gut und schnell zum Anger, wo wir uns gleich mit Thüringer Rostbratwurst stärken. Auf dem Rundgang zu verschiedenen Plätzen und Kirchen bzw. dem Dom kommen wir am Fischmarkt bei der leider zugemüllten Tigerente und Bernd dem Brot vorbei. Am Fischmarkt lassen wir uns Kaffee und Kuchen schmecken (der Appetit auf Fisch ist vorerst gestillt).

Die 400 km bis in die Pfalz dauern gut 5 Stunden, ab Frankfurt war die Autobahn sehr voll.

Wörlitz: Stadt, Schloss und Parkanlagen

Der Wörlitzer Park gehört zur UNESCO-Welterbestätte Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Fast 3 Stunden verbringen wir in einem der größten und bedeutendsten Landschaftsparks in Europa. Die Parkanlagen sind frei zugänglich, weil das vom Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau so verfügt wurde.

Leider sind im Wörlitzer See wegen der fehlenden Niederschläge nicht nur die kleinen Fähren, die zu den Inseln führen, außer Betrieb, auch der Gesamteindruck ist beeinträchtigt.

Davon abgesehen ist ein Besuch sehr zu empfehlen, wir wollen irgendwann mal wiederkommen, wenn die Rhododendronsträucher blühen.

Nachmittags setzen wir die Heimreise fort bis in die Saale-Unstrut-Region. In Rastenberg übernachten wir auf einem relativ neuen Stellplatz.

Von Mecklenburg-Vorpommern nach Sachsen-Anhalt

Erste Station heute ist Anklam, wo wir eigentlich das Otto-Lilienthal-Museum besuchen möchten, aber es öffnet erst um 13 Uhr. Wir folgen daher der B 96 über Neubrandenburg (4-Tore-Stadt) nach Neustrelitz (ehemalige Residenzstadt). Später wechseln wir auf die Autobahn bis Dessau und verbringen die Nacht auf dem Parkplatz beim Wörlitzer Park.

Eldena und Wieck, Wolgast und Usedom

Zunächst sehen wir uns die alten Fischerhäuser in Wieck und die holländisch anmutende Klappbrücke an, alte Segelschiffe aus Greifswald fahren hinaus.

In Wolgast drehen wir eine kleine Runde zum Hafen und essen Backfisch, bevor wir über die Brücke auf die Insel Usedom weiterfahren.

In Peenemünde besuchen wir das Historisch-technische Museum, zunächst sehen wir uns die Objekte im Freigelände an. Danach gehen wir durch die Ausstellungsräume, in denen außer den z.T. bekannten Informationen auch viel Kritisches über die mit der Raketenentwicklung befassten Personen zu lesen ist. Auch wie später im Westen und Osten die Geschehnisse in Peenemünde dargestellt wurden, macht nachdenklich.

Abschließend besichtigen wir Teile des Kohlekraftwerks, das bis 1990 in Betrieb war.

Über Nacht bleiben wir in Karnin, wo bis zur Zerstörung durch die Alliierten eine Hubbrücke für die Eisenbahn betrieben wurde. Das mittlere Teil steht als technisches Denkmal im Wasser. Schwer nachvollziehbar, warum die Verbindung zum Festland nicht wieder hergestellt wurde.

Abschied von Rügen

Morgens ist es wieder diesig, aber das kennen wir ja schon. So steigen wir auf die Fahrräder und fahren zum Bernsteinmuseum nach Sellin. Für den Nachhauseweg radeln wir nach Altensien zur Bockwindmühle und weiter nach Moritzdorf. Die Fischerhütte, in der wir vor Jahren gut gegessen hatten, ist geschlossen, schade! Mit der Personen- und Fahrradfähre setzen wir über. Die Sonne und der Wind haben die Wolken vertrieben. Beim Fischkutter „Lütt Matten“ gibt‘s Backfisch und Lachs auf Kartoffelpuffern. Als wir weiterfahren nach Middelhagen hören und sehen wir wieder Kraniche über uns.

Da morgen Bettenwechsel und Ferienende mit dem Rügenbrückenmarathon zusammentreffen und wir uns nicht in den Stau stellen möchten, verlassen wir die Insel bereits am Nachmittag. In Greifswald finden wir am Museumshafen einen Übernachtungsplatz.